Dosenkleid

Dosenkleid

Was ist jetzt schon wieder ein Dosenkleid? Genauer gesagt: Ein Doseninnenkleid! Das kommt in eine Keksdose und dorthinein dann erst die Kekse. Warum? Zum Einen muss die Dose nach Gebrauch nur kurz abgewischt werden (gut trocknen lassen!). Zum Anderen gibts vielleicht die eine oder andere Dose, die schon ein paar Roststellen hat, da ist das einfach angenehmer, hygienischer, wenn die Kekse nicht direkt damit in Kontakt kommen. Klar, man kann auch einfach eine Serviette o.ä. reinlegen – man kann es aber auch passend machen.

Hier ist eins für eine kleinere Dose, da lassen sich gut Stoffreste verwenden. Wichtig ist, dass Baumwollstoffe genommen werden, da die auf 60 Grad gewaschen werden können.

Für den Zuschnitt mache ich mir eine Schablone aus Karton in der Größe des Bodens incl. 1-1,5 cm Nahtzugabe. Den Durchmesser notier ich drauf, ebenso, für welche Dose er passt. Alle weiteren Angaben schreib ich ebenfalls drauf, dann hab ich alles zusammen.

Die Höhe messe ich, indem ich ein Lineal von außen an die Dose ranstelle. Somit ist die untere Nahtzugabe gleich einberechnet. Oben messe ich bis knapp unter die Kante + 1,5 cm für die obere Nahtzugabe. Das wird auf der Schablone notiert.

Der Umfang bemisst sich aus dem Dosendurchmesser mal Pi (3,14) – Nahtzugabe kommt dann noch dazu (2 x 1-1,5 cm). Wird auch notiert!

Dosenkleid

Hier also der fertige Kreis und der angezeichnete Umfang. Auf der Schablone ist auch ein eingezeichnetes Kreuz zu sehen. Auf die Art lassen sich die Viertel-Markierungen gleich auf das Stoffteil übertragen.

Das zugeschnittene Rechteck wird an einer langen Seite auf 1,5 cm umgebügelt und mit Zickzick-Zackzack-Stich umgenäht. Das ist die obere Kante. Wer mag, kann auch einen „schönen“ Saum machen (dann ggf. Nahtzugabe entsprechend erhöhen), mir taugts so. Bitte immer dran denken, dass die schöne Seite hier die fertige Innenseite wird!

Dosenkleid

Anschließend noch zum Ring schließen und die Enden versäubern (oder direkt mit Zickzack zusammen- und mit einem Geradestich drübernähen). Die Viertel markieren.

Jetzt wird es etwas fummelig – bei größeren Dosen weniger als bei kleinen. Der Boden wird am Rand festgesteckt – je sauberer das gemacht wird, desto leichter wirds beim Rumnähen. Hilfreich sind hierbei die Viertelmarkierungen der beiden Stoffteile. Zum Nähen nehme ich wieder den Zickzick-Zackzack-Stich.

Dosenkleid

Anschließend steppe ich mit einem Geradestich nochmal drüber, so dass die Nahtzugabe schön flach liegt. Hier hatte ich zu großzügig abgesteppt und die NZG auf der Unterseite nicht richtig mitgefasst. Deshalb die Doppelnaht. (Normal reicht einmal drübernähen) Auf dem Bild ist die schöne Innenseite nach außen gestülpt, damit man es besser sieht:

Dosenkleid

Und das war es dann auch schon. Für eine eckige Dose gilt die Anleitung entsprechend mit dem Unterschied, dass die Umfangberechnung etwas leichter ist :) Bei einer viereckigen Dose kann man auch ein Stoffteil nehmen, bei dem lediglich die Ecken abgesteppt werden und der obere Rand versäubert wird.

Wenn das Kleidchen trotz Maschinenwäsche mal etwas unansehnlich wird, was bei fetthaltigen Kekse gerne mal passiert: In heißem Spüli-Wasser etwas einweichen, ggf. noch ein bisschen mit der Hand auswaschen und anschließend wie gewohnt zur Wäsche geben. Dann sollte es wieder sauber sein.

Im Original veröffentlicht auf meinem wp-Blog im Mai 2020